Künstliche Intelligenz (KI) soll im Kampf gegen Kinderpornografie und Kindesmissbrauch helfen.
Düsseldorf (dpa) – Die Justiz in Nordrhein-Westfalen will Kinderpornografie im Internet mit künstlicher Intelligenz (KI) aufspüren und die Täter bestrafen. Dafür trete NRW in einer Forschungskooperation mit Wissenschaft und Wirtschaft bundesweit technisches und juristisches Neuland, sagte NRW-Justizminister Peter Biesenbach am Montag in Düsseldorf.
In Mitarbeit mit dem Hard- und Softwareentwickler Microsoft, Computerexperten aus Justiz und Wissenschaftler sei es gelungen, Artifizielle Klugheit auf das Erkennen von Kinderpornografie zu trainieren. Bis jetzt, sei der Beitrag der manuellen Auswertungsarbeiten sehr hoch. Ohne Künstliche Intelligenz sei es den NRW-Fahndern nicht möglich, die bereits versicherten 2000 Terabyte Kinderpornografie völlig zu bewerten.
Die Staatsanwaltschaft befasst sich im Bereich der Pornografie mit einer übermäßigen Datenmenge. Viele Untersuchungen waren zu lange offen, weil zu viele Daten und Beweise überprüft wurden. Diese Tatsache führt teils dazu, dass Missbrauch unentdeckt andauere und schon kleine Kinder und Säuglinge endloses Leid angetan werde.
Der Umgang mit kinderpornografischem Datenmaterial unterliege sehr umfassenden legalen Restriktionen, erklärte Biesenbach. «Die Anwendung von Techniken künstlicher Intelligenz auf Basis von Cloud Computing und neuronalen Netzen war daher bislang unmöglich.» In dem interdisziplinären Projekt sei es derzeit erfolgreich, über eine IT-Infrastruktur einen Ausweg zu entwickeln.