Flink ist also die schnellste Ameise der Welt

Wäre die Silberameise so groß wie ein Mensch, würde sie mit 500 Stundenkilometern durch die Welt rasen. Forscher haben das Mini-Tier nun mit Spezialkameras gefilmt.

Eine Person, die mehr als 500 Stundenkilometer zurücklegt? Physikalisch unmöglich. Selbst der Sprinter Usain Bolt schafft nicht mal ein Zehntel dieser Geschwindigkeit. Um mit der Silberameise mithalten zu können, sollte ein Mann dieses verrückte Tempo laufen – mindestens auf die jeweilige Beinlänge umgerechnet.

Die Forscher fanden dies in einem Artikel, der im Journal of Experimental Biology veröffentlicht wurde. Wissenschaftler haben das zehn Millimeter lange Tier in der tunesischen Wüste mit einer Hochgeschwindigkeitskamera gefilmt und gemessen, dass die Ameise jede Sekunde bis zu 157 Mal die Länge ihrer eigenen Beine zurücklegt (etwa 3 km/h).

Für die Ameise ist Geschwindigkeit besonders wichtig

Die Ameise muss schnell für seine besondere Art der Nahrungssuche sein. Es frisst andere Arthropoden, die die Hitze nicht überstanden haben. Oft sind das Fluginsekten. “Sie werden in die Windzone geworfen und sterben schließlich, weil es zu heiß und trocken ist “, sagte der Studienautor Harald Wolf von der Universität Ulm.

Aber die Ameise sucht nicht wie die meisten anderen Aasfresser abends oder nachts nach ihrem Futter, sondern in der hellen Hitze des Nachmittags. Da kann der Sand gut und gerne mal 60 Grad heiß werden. Trotz seiner speziellen Proteine ​​kann der Körper des Tieres maximal 54 Grad vetragen.

Um sich abzukühlen, muss die Ameise regelmäßig in ihr unterirdisches Nest zurückkehren – gleichzeitig sind die Wege zum Futter oft weit. Die Leichtigkeit, sehr schnell nach Hause zurückzukehren, ist daher überlebenswichtig.

Besonders interessant ist für die Wissenschaftler auch, dass die Ameise wie die Bienen sehr gut navigieren kann. In der Anwendung könnte das zum Beispiel auf Roboter in Gebäuden übertragen werden, in denen es keine Satellitennavigation gibt.