Der ehemalige Unparteiische Thorsten Kinhöfer hat das Verhalten von Spielern und Trainern gegenüber den Schiedsrichtern moniert. Besonders hart ins Gericht geht er mit einem aktuellen und einem ehemaligen Bundesliga-Trainer.
Der frühere FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer kritisierte das Verhalten von Spielern und Trainern bei Bundesliga-Spielen. “Wir haben unglaubliche Aggressionen auf dem Platz”, sagte der 51-Jährige der “Bild”: “Das sind jetzt kriegsähnliche Zustände. Ich fragte mich immer, was die genommen haben, um so von null auf 100 zu kommen.”
Diese “Vorbilder”, so Kinhöfers, dürften uns nicht überraschen, “dass im Amateurfußball die Schiedsrichter Woche für Woche beleidigt, bedroht und geschlagen werden.”
Am Dienstag wurden drakonische Strafen gegen Kreisligisten BV Altenessen II ausgesprochen: Nach den Angriffen von zehn Spielern gegen einen Schiedsrichter wurden drei von ihnen für jeweils zwei Jahre gesperrt. Die restlichen sieben Spieler wurden für ein Jahr aus dem Verkehr gezogen. Der Trainer wurde auch für ein halbes Jahr gesperrt. Nur zwei Spieler haben an dieser Schiri-Hetzjagd nicht teilgenommen.
Thorsten Kinhöfer: Respekt nur leeres Wort
Der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter kritisierte insbesondere die beiden deutschen Trainer Jürgen Klopp und Friedhelm Funkel. Über den Siegertrainer der Champions League sagte Kinhöfer: “Klopp, den jeder mag, verliert jedes Maß, wenn etwas gegen seine Mannschaft entschieden wird.”
Kinhöfer: “Fairer Umgang auf dem Feld, Respekt vor Gegnern und Schiedsrichtern sind nur leere Worte.”