Robert Frank, einer der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, ist tot. wegen seiner Bilder “erreichte er einen Platz unter den tragischen Dichtern der Welt”, schrieb Beat-Poet Jack Kerouac in der Vorrede für Franks sagenhaftes Buch „The Americans“.
Der Fotograf Robert Frank ist tot. Er starb im Alter von 94 Jahren in der kanadischen Provinz Nova Scotia. Der gebürtige Schweizer war einer der einflussreichsten Fotografen des 20. Jahrhunderts.
Frank wurde in den späten 1950er Jahren durch sein Bilderbuch “The Amerikans” berühmt, die von Frank während einer mehrjährigen Reise durch die USA gemacht wurden.
Spontan und unverstellt
Als junger Mann war Frank in die USA gekommen und hatte bei den Reisen die Menschen auf sämtlich neue Art und Weise fotografiert: spontan, schwarz-weiß, unverstellt, dokumentarisch.
Geboren wurde er 1924 in Zürich als jüngerer Sohn des deutsch-jüdischen Kaufmanns Hermann Frank und seiner Frau Regina aus Basel. Der Vater wurde aufgrund der nationalsozialistischen Rassenideologie staatenlos und beantragte 1941 die Schweizer Staatsbürgerschaft für seine Söhne, sie dauerte bis 1945, bis sie Sohn Robert gewährt wurde.
1947 emigrierte Robert Frank in die USA und arbeitete als Fotojournalist und Modefotograf. Mitte der 1950er Jahre konnte er mit Hilfe eines Guggenheim-Stipendiums in das Land reisen. Beim Bewerbungsschreiben hatte ihm sein Freund und Vorbild, Walker Evans, geholfen.
Bereits in der Bewerbung um ein Stipendium sagte Frank, er wolle “ein authentisches, zeitgemäßes Dokument erstellen, dessen sichtbare Botschaft keiner Erklärung bedarf.“.
Das gelang ihm bestimmt: Frank lichtete auf seiner Reise die kleinen Leute, die Benachteiligten ab. Er kehrte mit 28.000 Negativen zurück, von denen er schließlich nur 83 Bilder für das Fotobuch verwendete. Nachdem es erschien, beeinflusste die Arbeit viele Fotografen.
Film über eine Rolling Stones-Tour
Danach hat Frank nicht zu viele Fotos gemacht, das Buch war der Höhepunkt seiner Arbeit mit diesem Medium. Stattdessen drehte er Filme – darunter einen Dokumentarfilm über eine Rolling Stones-Tournee durch die USA.
Er setzte sich später filmisch auch mit seinem eigenen Leben, geprägt vom Schicksal: Trennung von seiner Frau, der Tod seiner Tochter bei einem Flugzeugabsturz im Jahr 1974 und die psychische Erkrankung seines Sohnes, der 1995 Selbstmord begangen hat.
Jack Kerouac, der Dichter der Beat-Generation, schrieb in “The Americans”: „Robert Frank hat ein trauriges Gedicht aus Amerika gesogen und im Film festgehalten und damit einen Platz unter den tragischen Dichtern der Welt erhaltet. “