Bornholm Eiland will bis 2032 die erste müllfreie Gemeinde der Welt sein

Das Jahr 2032 wurde nicht zufällig ausgewählt: Genau dann schließt die einmalige Müllverbrennungsanlage der dänischen Insel, die soll nicht wiederbelebt oder ausgewechselt werden. Aber warum, wenn ab dem Stichtag völliger Müll von Bornholm recycelt wird? Der Gemeinderat gibt sich zuversichtlich, dieses ambitionierte Ziel tatsächlich zu erreichen.

Neue Möglichkeiten der Wiederverwertung stehen im Fokus

Die Insel hat sich längst für die Grüne-Insel-Strategie entschieden. Die Regierung stützt sich auf ökologische Landwirtschaft und möchte bis 2025 Kohlendioxid-neutral werden. Überdies passt dem neuen Beschluss wie ein perfektes Puzzlestück. Bis heute ist es Bornholm gelungen, rund 39% des gesamten Hausmülls zu recyceln, und dieser Anteil wird schrittweise auf 100% steigen. In diesem Prozess soll natürlich die gesamte Bevölkerung mit einbezogen werden, ebenso wie die ortsansässigen Unternehmen. Neue Modalitäten der Wiederverwertung müssen examiniert werden, sogar die Jüngsten haben an ihren Schulen dabei teil. Außerdem soll auf das Eiland ein Forschungszentrum zur Systemumstellung und Kreislaufwirtschaft entstehen, das Bornholm auf seinem Weg in das Leben ohne Müll begleitet.

Ungewisser Übergang: Wie sieht der Müll der Zukunft aus?

Die Übergangszeit wird teils ganz schön unsicher, darüber zustimmen die wegweisenden Personen. Immerhin ist es nicht klar, mit welchen Müllarten wir es in Zukunft zu tun haben werden. Es ist wahrscheinlich, dass einige der heutigen Substanzen bald verboten werden, stattdessen kommen neue Materialien auf, mit dem die Kreislaufwirtschaft dann klarkommen muss. Die Insel muss auf alle Entwicklungen schnell reagieren, um sie der Vorreiterrolle nicht zu verlieren. Es ist zu hoffen, dass sich bald schon ingeniöse Entrepreneurs ansiedeln, die ihre Chance nutzen möchten, in kleinem Rahmen neue Recyclingideen zu probieren – als Vorbereitung zu der Markteinführung. Die ersten Interessenten haben sich bereits gemeldet.

Bornholm wird jährlich von 600.000 Touristen besucht, aber hat nur rund 40.000 Einwohner. Diese beiden Gruppen wiederzuvereinen, ist eine schwere Aufgabe. Wer jedoch an sich glaubt, hat Erfolg.